Noch Fragen?

Hier findest du einige von Axels Antworten auf die Fragen, die er oft gestellt bekommt:

Wie viele Bücher hast du schon illustriert?

Ich habe sie nie wirklich gezählt… aber neulich habe ich versucht, mich an alle Buchtitel zu erinnern, und bin auf über 120 gekommen.

Aber es müssten sogar noch mehr sein: Manchmal werden aus alten Zeichnungen auch neue Bücher gemacht - ich weiß nicht, ob die dann auch dazu zählen.

Woher kommen deine Ideen?

Da ich ja nicht der Schriftsteller oder Erzähler bin, werde ich durch den Text des Autors inspiriert. Normalerweise habe ich sofort Bilder im Kopf, wenn ich die Geschichte lese und kann damit beginnen, sie zu skizzieren.

Wie bist du Illustrator geworden?

Schon seit meiner Kindheit habe ich sehr gerne gezeichnet. Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich darauf gekommen bin, dass ich damit meinen Lebensunterhalt verdienen könnte. Ich habe in England drei Jahre lang eine Kunstschule besucht. Das war für mich eine gute Möglichkeit, mich intensiv mit dem Zeichnen zu beschäftigen. Dort bin ich auch auf die Idee gekommen, Illustrator zu werden.

Wie arbeitest du mit Julia Donaldson zusammen?

Wir arbeiten komplett getrennt voneinander - wir entwickeln die Idee für ein Buch nie zusammen. Das macht Julia alleine, und sie macht es ganz toll. Wenn sie eine Geschichte geschrieben hat und denkt, dass sie etwas für mich wäre, schickt sie die Geschichte zum Verlag, drückt die Daumen, und wenn mir die Geschichte gefällt, dann illustriere ich sie. Wir beide mischen uns nicht in die Arbeit des anderen ein. Bis jetzt hat das sehr gut geklappt.

Kommt immer die Geschichte zuerst?

Ja. Obwohl ich auch einmal ein Bild für jeden Monat im Jahr gezeichnet habe und der Österreichische Autor Martin Auer Geschichten zu den Zeichnungen geschrieben hat.

Wirst du jemals eigene Geschichten schreiben?

Das habe ich bis jetzt erst ein einziges Mal gemacht. Es ging um Papa Eichhörnchen, der in einem starken Sturm aus dem Nest gepustet wird… aber mir kommen einfach keine Ideen für Geschichten. Also habe ich es mehr oder weniger aufgegeben.

Wo arbeitest du?

Ich habe jetzt einen Arbeitsplatz unter dem Dach meines Hauses. Mein Zeichentisch ist/ war schon IMMER viel zu klein und viel zu unordentlich. So ist es schon seit 27 Jahren und ich glaube, ich muss es einfach akzeptieren.

Mein Zeichentisch

Was ist deine Lieblingsfarbe?

Blau

Was ist dein Lieblingsbuch oder deine Lieblingsfigur, die du illustriert hast?

Ich habe nicht wirklich einen. Am Besten gefallen mir die verrückten, fantasievollen, märchenhaften Texte von Julia.

Wie entsteht ein Bilderbuch?

Angenommen, es ist ein Buch von Julia Donaldson. Sie sendet den Text zu unserem Verlag, der mich daraufhin fragt, ob ich die Illustrationen machen möchte. Dann treffe ich mich mit der Lektorin und der Buchgestalterin des Verlags, um zu entscheiden, wie das Buch aussehen und was auf welcher Seite gezeichnet werden soll… oft endet es in einer Mischung aus großen, doppelseitigen Bildern, einigen Zeichnungen über ganze oder halbe Seiten und kleinen Bilder, die so genannten Vignetten (die zeichne ich am liebsten!). Dann beginne ich damit, die Hauptfiguren zu entwickeln und erste kleine Skizzen zu zeichnen. Diese können dann vergrößert werden, damit jeder sehen kann, wie die Zeichnungen aussehen werden. Wenn alle, auch Julia, mit meinen Entwürfen glücklich sind, kann ich mit den Illustrationen beginnen.

Wie machst du die Illustrationen?

Ich beginne mit einer Bleistiftskizze… oft fertige ich ziemlich viele an, bevor ich zufrieden bin. Dann kann ich die Skizze auf einer Lichtbox auf mein Aquarellpapier (Saunders Waterford 300gr HP) übertragen, wieder mit Bleistift. Ich zeichne die Umrisse mit schwarzer Tinte und einer Zeichenfeder nach. Danach male ich alles mit Pinseln und Ecoline-Wasserfarben aus. Diese Farbschicht überarbeite ich mit Faber Polychromos und Prismacolor Buntstiften, was die Intensität der Farben verstärkt. Wenn ich damit fertig bin, muss ich manchmal einige der schwarzen Linien neu zeichnen und ein bisschen weiße Gouache benutzen, um Glanzpunkte zu setzen (oder für Schneeflocken).

Eine Auswahl meiner Zeichenutensilien

Was zeichnest du am allerliebsten?

Eichhörnchen

Was hast du als Kind gelesen?

Ich kann mich nicht daran erinnern, viele Bücher gehabt zu haben. Ich hatte eines, dass mein Vater von einem Besuch aus der DDR mitgebracht hat. Es gab ein paar Comics, die ich mochte, vor allem „Petzi“, die Geschichten über einen dänischen Bären, der Abenteuer mit seinen Freunden erlebt. Später habe ich auch Mickey Maus und Donald Duck Taschenbücher gelesen. Ich glaube, meine Mutter hat mir Märchen vorgelesen. Als ich älter war, bin ich gerne in die Bücherei gegangen. Ich habe einige Bücher von Erich Kästner gelesen und ein paar, die es als Serien im Fernsehen gab (naja, zuerst waren sie natürlich Bücher), so wie „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ von Michael Ende.

Was hat dich dazu gebracht, nach Großbritannien zu gehen?

Ich hatte mein Kunstgeschichtsstudium abgebrochen, wusste nicht, was ich machen soll, und habe eine Freundin besucht, die an der Bath Academy of Art Töpferei studiert hat. Ich dachte, es wäre eine gute Idee, eine Zeit im Ausland zu verbringen und etwas Neues auszuprobieren. Ich bewarb mich für ein Studium der „Visuellen Kommunikation“und wurde angenommen. Dank der EU- (oder damals der EWG-) Mitgliedschaft Großbritanniens war es für mich sehr einfach und erschwinglich, und so zog ich nach Corsham. Nach meinem Studium habe ich eine kurze Zeit in Hamburg verbracht, aber es schien mir, als sei London der bessere Ort, um als Illustrator anzufangen - ich hatte als Student schon ein paar Sachen veröffentlicht. Ich erinnere mich daran, wie ich zurück nach Großbritannien fuhr, weg von der Tschernobyl-Katastrophe, die gerade passiert war.

Corsham Radierung, 1983

Corsham Schafe

Stimmt es, dass sich in jedem deiner Bücher ein Grüffelo versteckt?

Naja, ich kann ja nicht alle meine Geheimnisse verraten, aber ja… ich glaube seit „Die Schnecke und der Buckelwal“ versteckt sich in jedem meiner Bücher mit Julia Donaldson ein Grüffelo. Obwohl, in „Die Hässlichen Fünf“ gibt es keinen…